Theater
Österreichische Erstaufführung
13.09.2022, 20:00 Uhr Premiere
Kosmos Theater, Siebensterngasse 42, 1070 Wien
Was wäre, wenn Chancengleichheit auf die jährliche Erbmasse bestehen würde?
Nachdem der Neoliberalismus das Sozialsystem bis zum Skelett ausgehöhlt hat, wird eine kontroverse und unkonventionelle Maßnahme gesetzt, um der gerechten Umverteilung auf die Sprünge zu helfen: Eine Erbschaftslotterie wird installiert. Zuständig für die Durchführung dieser skurrilen Erbrechtsreform ist das Arbeitsmarktservice, das nun neben Jobs auch noch Erbschaften verwaltet.
Zwei mehr oder weniger prinzipientreue Kundenberater versuchen zwischen einer fordernden Notstandshilfe-Bezieherin und einer zu Schaden gekommenen Erbin die bürokratische Ordnung zu wahren. In einem furiosen Schlagabtausch spitzen sich die Konflikte zu und die Situation gerät zunehmend außer Kontrolle. Die Wartehalle des AMS wird zum klassistischen Tor zur Hölle: Foodtruck & Boulderwand auf der einen und aus Platzgründen gestapelte Kinder der Arbeitssuchenden auf der anderen Seite …
Nora Abdel-Maksoud schafft mit JEEPS eine radikale Versuchsanordnung zur gerechten Umverteilung und Chancengleichheit. In rasanten und irrwitzigen Dialogen entwickelt sie eine intelligente Satire auf unsere Klassengesellschaft und hält dabei das Brennglas auf den klaffenden Riss zwischen Armutsgefährdung und Erbschaftsbonus.
Künstler*innen
Regie: Anna Marboe | Ausstattung: Helene Payrhuber & Sophia Profanter | Regieassistenz: Josefine Reich
Mit: Thomas Frank, Johanna Orsini-Rosenberg, Tamara Semzov, Maximilian Thienen