
© Nina Oberleitner
Buchempfehlung: In meinem Bart versteckte Geschichten
Denn hier gerät sein schwarzer Bart, der Stolz der Männer, plötzlich unter Terrorverdacht, die liberalen Kleiderordnungen bringen ihn innerlich ordentlich zum Schwitzen – und ist das auf der Flucht verloren gegangene Schmerzempfinden nun ein Verlust oder ein Gewinn?
Satirisch konterkarierend, ironisch und humorvoll wendet und dreht Hamed Abboud die eigenen Erfahrungen durch bildstarke Assoziationen und Gedankengänge immer weiter, bis dem Schicksal doch noch ein guter Moment abgewonnen ist – und sei er auch noch so klein oder absurd.
Für die Literatur sind die zwölf Prosatexte und das den Band abschließende Gedicht des Autors ein Glücksfall. Sie vermitteln dem Leser nicht nur, was es bedeutet, sich einen Platz in einer fremden Gesellschaft suchen zu müssen, sondern auch das Gefühl, dass die Suche selbst, trotz aller Mühsal, bereichernder sein kann, als eine unbefragte Heimat zu besitzen. Hamed Abboud, geb. 1987 in Deir ez-Zor in Syrien, studierte in Aleppo Telekommunikationstechnologie. Ende 2012 floh er aufgrund des Krieges aus Syrien. Nach einer zweijährigen Odyssee landete er 2014 in Österreich, wo er zunächst im Burgenland lebte und seit 2016 in Wien.
Aus dem Arabischen von Larissa Bender und Kerstin Wilsch
https://www.hamedabboud.at/neuestes-buch/
Erhältlich im https://shop.falter.at/detail/9783902951441
